Das Bild zeigt eine futuristische, kreative Darstellung eines digitalen Lernraums, der durch eine galaktische Ästhetik beeindruckt. Im Zentrum befinden sich geöffnete Türen, die in einen leuchtenden Raum führen, der von Planeten, Sternen und leuchtenden Symbolen umgeben ist. Verschiedene digitale Elemente wie Bildschirme, Tablets, Akten und Bücher sind in den Raum integriert. Links und rechts sind futuristische Schränke und Geräte zu sehen, die an Schaltflächen und Benutzeroberflächen erinnern. Der Boden scheint ein digitales Raster darzustellen, das den Eindruck eines Weges in eine innovative, technologiebasierte Lernwelt verstärkt. Die Farbtöne reichen von Türkis und Pink bis hin zu gelben und schwarzen Akzenten, die den digitalen und kosmischen Eindruck verstärken.

Erklärvideos und Multisensorisches Lernen – “mehr Sinne, mehr Verständnis”

Lesezeit: ca. 4 Minuten – Wörter: 811 Bei bildungssprit widmen wir uns nicht nur der digitalen Bildung, sondern auch der Vernetzung von Lehrkräften, die ein gemeinsames Mindset teilen. Besonders in Hamburg möchten wir durch gezielte Netzwerkarbeit einen lebendigen Austausch fördern. Hierfür nutzen wir unter anderem unseren regelmäßig stattfindenden Think ‘n Tank. Zudem freuen wir uns bei lokalen Veranstaltungen immer wieder, gleichgesinnte Lehrkräfte zu treffen, die sich ebenfalls für die Vorteile eines digitalgestützten Unterrichts begeistern. Ein Beispiel für diese inspirierende Zusammenarbeit ist unsere Kollegin Maike Denker, die sich intensiv mit der Erstellung von Erklärvideos beschäftigt. In ihrem eigenen Erklärvideo zeigt sie auf, welche Potenziale diese Lehrmethode birgt und wie sie die Lernprozesse der Schüler:innen positiv beeinflussen kann. Ihr Engagement hat den Impuls zu diesem Blogbeitrag gegeben, in dem wir die wissenschaftlichen Hintergründe und praktischen Einsatzmöglichkeiten von Erklärvideos näher beleuchten. https://bildungssprit.de/wp-content/uploads/2025/02/simpleshow_Warum_eigentlich_Erklaervideos.mp4 Videodatei Über diesen Button könnt ihr das Video (mp4) herunterladen. Download Multisensorisches Lernen: Eine theoretische Grundlage Multisensorisches Lernen basiert auf der Annahme, dass Informationen nachhaltiger verarbeitet und gespeichert werden, wenn mehrere Sinneskanäle gleichzeitig angesprochen werden. Das menschliche Gehirn nimmt Informationen über verschiedene sensorische Kanäle auf – visuell, auditiv, kinästhetisch und taktil. Wenn diese Kanäle simultan genutzt werden, entsteht eine tiefere kognitive Verarbeitung, die das Lernen effektiver gestaltet. Ein zentraler Erklärungsansatz ist die kognitive Theorie des multimedialen Lernens (Mayer), die beschreibt, dass das Arbeitsgedächtnis begrenzt ist und Informationen besser verarbeitet werden, wenn sie auf verschiedene Modalitäten verteilt sind. Dies bedeutet, dass eine Kombination aus Bildern, gesprochener Sprache und Text nicht nur die Merkfähigkeit erhöht, sondern auch eine tiefere inhaltliche Durchdringung fördert. Darüber hinaus ist das Duale-Kodierungsmodell (Paivio) ein weiteres wichtiges Konzept in diesem Kontext. Es besagt, dass visuelle und verbale Informationen in unterschiedlichen, aber miteinander verknüpften Systemen im Gehirn gespeichert werden. Diese Doppelverarbeitung führt dazu, dass Lerninhalte durch verschiedene Abrufwege leichter zugänglich sind. Studien zeigen zudem, dass multisensorisches Lernen insbesondere bei komplexen oder abstrakten Inhalten hilft, mentale Modelle zu bilden. Dies ist besonders relevant in der schulischen Praxis, wo es darauf ankommt, Konzepte verständlich und einprägsam zu vermitteln. Ein bewusster und gezielter Einsatz multisensorischer Methoden kann so zu nachhaltigem und tiefgehendem Wissenserwerb führen. Multisensorisches Lernen durch Erklärvideos Erklärvideos sind ein hervorragendes Beispiel für multisensorisches Lernen. Sie kombinieren gesprochene Erklärungen mit visuellen Darstellungen wie Grafiken, Animationen oder Realfilmsequenzen. Dadurch werden verschiedene Sinne parallel angesprochen, was den Verarbeitungsprozess unterstützt. https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=UGVU3UZwSe8&t=0s Zudem können interaktive Elemente, wie Pausen zum Nachdenken oder eingebundene Quizfragen, die kognitive Aktivierung steigern und somit den Lerneffekt erhöhen. Besonders hervorzuheben sind interaktive Videos, die mit H5P erstellt werden können. Diese ermöglichen es, Lernende aktiv einzubeziehen, indem sie an bestimmten Stellen Fragen beantworten, weiterführende Informationen abrufen oder selbst Entscheidungen im Lernprozess treffen können. Durch diese interaktive Gestaltung wird das passive Konsumieren eines Videos vermieden und stattdessen eine aktive Auseinandersetzung mit den Inhalten gefördert. Empirische Befunde zur Gestaltung von Erklärvideos Kolleg:innen aus Bayern haben dargestellt, dass gut gestaltete Erklärvideos besonders dann effektiv sind, wenn sie:   eine klare und strukturierte Erklärweise bieten, eine maximale Länge von sechs Minuten nicht überschreiten, didaktisch reduzierte Inhalte beinhalten, um die kognitive Belastung zu minimieren, durch interaktive Elemente wie Reflexionsfragen oder Kontrollaufgaben ergänzt werden. Die Erkenntnisse unterstreichen, dass Erklärvideos nicht nur als passives Konsummedium, sondern als interaktive Lernressource gestaltet werden sollten. Optimale Einsatzbedingungen und Empfehlungen für Lehrkräfte Um das Potenzial von Erklärvideos voll auszuschöpfen, sollten Lehrkräfte die folgenden Empfehlungen berücksichtigen:   Klare Lernziele definieren: Vor dem Einsatz sollte festgelegt werden, welche Inhalte vermittelt werden und welche Kompetenzentwicklung angestrebt wird. Aktive Einbindung in den Unterricht: Videos sollten durch Aufgaben, Diskussionen oder Transferaufgaben ergänzt werden, um das Gelernte anzuwenden. Kognitive Entlastung berücksichtigen: Durch eine einfache und klare Struktur wird die Informationsverarbeitung erleichtert. Lernende zur Reflexion anregen: Aufgaben wie Notizen erstellen oder Fragen formulieren fördern ein tieferes Verständnis. Künstliche Intelligenz als Unterstützung für Erklärvideos Mit der zunehmenden Integration von KI-gestützten Technologien ergeben sich neue Möglichkeiten für die Erstellung und den Einsatz von Erklärvideos. Zu den innovativsten Ansätzen gehören:   Automatisierte Videoproduktion: Tools wie simpleshow können aus Texten automatisch animierte Erklärvideos generieren. Personalisierte Inhalte: KI kann Inhalte an spezifische Lernbedürfnisse anpassen und relevante Beispiele oder alternative Erklärungen generieren. Quiz-Generierung: KI kann basierend auf Videoinhalten automatisch Fragen erstellen, um das Verständnis der Lernenden zu überprüfen. Feedback-Mechanismen: Durch Analyse der Lernfortschritte kann KI gezielte Empfehlungen für zusätzliche Materialien geben. Fazit Erklärvideos bieten vielfältige Möglichkeiten, um den Lernprozess effektiver und motivierender zu gestalten. Die Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen zum multisensorischen Lernen mit bewährten didaktischen Methoden ermöglicht einen gezielten Einsatz in der schulischen Praxis. Die Integration interaktiver Elemente und die Unterstützung durch KI können dazu beitragen, dass Erklärvideos nicht nur konsumiert, sondern aktiv genutzt werden oder wie Maike es sagt: “mehr Sinne, mehr Verständnis”. Disskusionsanstoß Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Einsatz von Erklärvideos im Unterricht gemacht? Welche Aspekte sind euch bei der Gestaltung besonders wichtig? Wie integriert ihr Erklärvideos in euren Unterricht – als Einführung, Wiederholung oder Vertiefung? Welche Herausforderungen seht ihr beim Einsatz von Erklärvideos im Unterricht? Ihr wollt lernen, wie ihr Künstliche Intelligenz für die Gestaltung und Nutzung von Erklärvideos einsetzen könnt? Oder wie ihr H5P-Videos optimal umsetzt, um interaktive und ansprechende Lerninhalte zu erstellen? Wir zeigen euch gerne, wie ihr diese Technologien gewinnbringend für euren Unterricht nutzen könnt und teilen unsere Erfahrungen mit euch! Sprecht uns gerne dafür an! Edit / Nachtag Kurz nachdem ich diesen Beitrag über die gängigen Plattformen teilte, kamen aus dem #bluelz und dem #fedilz Hinweise dazu, dass die von mir eingeworfenen Theorie veraltet sei. Schön nachzuhören, in dem folgenden Podcast: Der Beitrag befasst sich mit dem aktuellen Stand der Forschung und zeigz auf, dass es ein “Lernen mit allen Sinnen” nicht gibt. Es wird aber auch die Erkenntnis gewonnen, dass “Multimodalität eine Rolle dabei spielt, sich Dinge zu merken – also in erster Linie auf Reproduktion. – Die übrige Zahl aller Lernprozesse läuft völlig unabhängig aller Sinnesmodalitäten ab…”. “Die Autor:innen folgern, dass multisensorische Informationen die Aufmerksamkeit lenken, und dadurch die Verarbeitung von Informationen verbessern, vorausgesetzt diese sind kongruent.” Aus meiner Sicht bedeutet dies für Erklärvideos, dass diese didaktisch sinnvoll erstellt und eingesetzt werden sollten. Es sollten die oben

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