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Zu Beginn des neuen Schuljahres haben wir unser erstes größeres OER-Materialpacket auf unserer Seite veröffentlicht (siehe: OER-Unterrichtseinheit zum Thema “Verlockung und Risiko –Die Wahrheit über schnelles Geld im Netz” – bildungssprit). Da dieses sehr umfangreich ist, wollen wir die kommenden Wochen nutzne, um einzelne Schwerpunkte hieraus genauer vorzustellen – auch weil diese Teilabschnitte ebenfalls alleine in einem Unterricht Einzug halten können.
Die Unterrichtseinheit zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler für die Gefahren von Angeboten zu sensibilisieren, die schnelles Geld im Internet versprechen. Schwerpunktmäßig werden Methoden wie Dropshipping, Trading-Gruppen und Online-Kurse behandelt, die oft über Social Media beworben werden. Über die meisten “Geschäftspraktiken” sind wir selber erst im Zuge unserer Erarbeitung der Unterrichtsmaterialien gestoßen. Mit Veröffentlichung der Materialien auf unseren Social-Media-Kanälen kam es dann aber mehrfach vor, dass Lehrkräfte darauf verwiesen haben, über das Thema dankbar zu sein, weil sie von ihren Lernenden angesprochen wurden, aber keine konkrete Antwort geben konnten. Dieser Blogbeitrag soll diesem Umstand Abhilfe schaffen.
Das Versprechen von passivem Einkommen
Passives Einkommen bezeichnet Einnahmen, die regelmäßig und ohne aktiven Arbeitseinsatz fließen. Im Gegensatz zum “aktiven Einkommen”, bei dem man für geleistete Arbeit bezahlt wird, soll passives Einkommen kontinuierlich generiert werden, nachdem man initial Zeit, Geld oder Ressourcen investiert hat.
Beispiele für passives Einkommen können sein:
- Mieteinnahmen aus Immobilien
- Zinsen aus Geldanlagen
- Lizenzgebühren für Bücher, Musik oder Patente
- Einnahmen aus Online-Kursen oder E-Books
- Dividenden aus Aktieninvestments
Warum ist passives Einkommen für Schülerinnen und Schüler nicht realistisch?
Initiale Investition
Die meisten Formen des passiven Einkommens erfordern eine erhebliche Anfangsinvestition. Sei es Kapital für den Kauf einer Immobilie oder Zeit und Expertise für die Erstellung eines Online-Kurses – Schülerinnen und Schüler verfügen in der Regel weder über das nötige Geld noch über die erforderliche Erfahrung.
Fachwissen und Erfahrung
Um wertvolle Inhalte zu erstellen, die Menschen kaufen möchten, braucht man fundiertes Wissen und Erfahrung in einem bestimmten Bereich. Schülerinnen und Schüler sind noch dabei, dieses Wissen zu erwerben.
Zeitaufwand
Der Aufbau einer passiven Einkommensquelle ist zeitintensiv. Neben der Schule und anderen Verpflichtungen fehlt Schülerinnen und Schülern oft die Zeit für solch umfangreiche Projekte.
Rechtliche Aspekte
Viele Formen des passiven Einkommens haben rechtliche Implikationen (z.B. Steuern, Vertragsrecht), die für Minderjährige kompliziert sein können.
Marktverständnis
Erfolgreiche passive Einkommensströme erfordern ein Verständnis von Märkten, Zielgruppen und Marketingstrategien – Fähigkeiten, die sich meist erst mit der Zeit entwickeln.
Unrealistische Erwartungen
Viele Internet-Gurus versprechen schnellen Reichtum durch passives Einkommen. In Wirklichkeit erfordert es harte Arbeit, Ausdauer und oft Jahre, bis signifikante Einnahmen generiert werden.
Risiko
Jede Form von Investment oder Geschäftsidee birgt Risiken. Schülerinnen und Schüler sind oft nicht in der Position, diese Risiken einzugehen oder zu bewältigen.
>> Überblick zu den Geschäftsmodellen <<
Dropshipping
Kurzerklärung: Dropshipping
Dropshipping: Beim Dropshipping verkaufen Menschen Produkte, die sie nicht selbst lagern. Stattdessen wird das Produkt direkt vom Lieferanten an den Kunden geschickt. Viele werben damit, dass man schnell reich wird, aber in Wahrheit ist es oft schwer, profitabel zu sein, da die Konkurrenz groß ist und die Margen klein sind.
Dropshipping wird oft als einfacher Weg zum Online-Reichtum angepriesen, birgt jedoch erhebliche Risiken für Schülerinnen und Schüler. Ohne ausreichendes Startkapital, rechtliches Wissen und unternehmerische Erfahrung können junge Menschen schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Die Kosten für Website, Marketing und Tools summieren sich rasch, während Verkäufe oft ausbleiben. Zudem können Minderjährige meist keine rechtsgültigen Verträge abschließen, was zu rechtlichen Problemen führen kann.
Der enorme Zeitaufwand für Produktrecherche, Kundenservice und Marketing gefährdet schulische Leistungen. Stress durch Kundenanfragen, finanzielle Sorgen und mögliche Misserfolge belasten die Psyche. Datenschutzrisiken und mangelnde Qualitätskontrolle über die Produkte stellen weitere Herausforderungen dar. Unrealistische Erfolgsversprechen in Online-Kursen führen oft zu Enttäuschung und Selbstzweifeln.
Jugendliche laufen zudem Gefahr, auf betrügerische “Ausbildungen” oder überteuerte Tools hereinzufallen. Ethische Bedenken entstehen, wenn minderjährige Unternehmer unwissentlich minderwertige oder umweltschädliche Produkte verkaufen.
Obwohl Dropshipping für erfahrene Unternehmer eine legitime Strategie sein kann, überwiegen für Schülerinnen und Schüler die Risiken deutlich. Stattdessen sollten sie ermutigt werden, sich auf ihre Ausbildung zu konzentrieren und grundlegende Geschäftskenntnisse auf sichere Weise, etwa durch Schulprojekte oder betreute Praktika, zu erwerben
KI-Geschäftsmodelle
Kurzerklärung: KI-basierte Geschäftsmodelle
KI-basierte Geschäftsmodelle: Diese versprechen, mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisierte Gewinne zu generieren. Meistens basiert das auf Tools, die Analysen oder Vorhersagen treffen. Viele dieser Modelle sind jedoch kompliziert und bergen Risiken, da die Technologie oft falsch angewendet oder die Realität der Märkte falsch eingeschätzt wird.
KI-basierte Geschäftsmodelle, wie automatisierte Trading-Algorithmen oder KI-gesteuerte Content-Generatoren, locken mit Versprechungen von Effizienz und mühelosen Gewinnen. Für Schülerinnen und Schüler bergen sie jedoch erhebliche Risiken.
Überzogene Versprechungen sind ein Hauptproblem. Anbieter werben mit hohen Renditen bei minimalem Aufwand, was selten der Realität entspricht. Jugendliche, die darauf vertrauen, riskieren finanzielle Verluste und Enttäuschungen. Die technischen Herausforderungen werden oft unterschätzt: Viele KI-Systeme erfordern tiefgreifendes Fachwissen in Programmierung und Datenanalyse, was Schülerinnen und Schüler schnell überfordern kann.
Die Intransparenz vieler KI-Algorithmen erschwert es, ihre Qualität oder Zuverlässigkeit einzuschätzen. Dies kann zu Misstrauen und Fehlentscheidungen führen. Zudem bergen diese Modelle rechtliche und ethische Risiken, etwa bei Datenschutzfragen oder der unbeabsichtigten Verbreitung von Fehlinformationen.
Finanzielle Belastungen durch teure Abonnements oder hohe Anfangsinvestitionen sind nicht zu unterschätzen. Schülerinnen und Schüler könnten sich verschulden oder Ersparnisse riskieren. Nicht zuletzt besteht die Gefahr, dass die Faszination für KI-Geschäftsmodelle von der schulischen Ausbildung ablenkt.
Statt sich von vermeintlich einfachen KI-Lösungen blenden zu lassen, sollten Schülerinnen und Schüler ermutigt werden, ein solides Grundverständnis für Technologie und Wirtschaft aufzubauen. Kritisches Denken und eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten sind wesentlich wichtiger als der Glaube an KI-gesteuerte Wunderlösungen.
Trading-Gruppen
Kurzerklärung: Trading-Gruppen
Trading-Gruppen: Diese Gruppen behaupten, Insider-Tipps für den Aktien- oder Kryptohandel zu haben, die schnellen Profit garantieren. In Wirklichkeit ist der Handel mit Aktien und Kryptowährungen sehr riskant, und oft sind die Tipps unzuverlässig oder sogar manipulativ.
Trading-Gruppen, oft auf Plattformen wie Telegram oder Discord zu finden, locken mit dem Versprechen schneller Gewinne an der Börse. Sie bieten ihren Mitgliedern vermeintlich exklusive Handelstipps und Signale für den Finanzmarkt an. Besonders für Schülerinnen und Schüler bergen diese Gruppen erhebliche Risiken.
Ein Hauptproblem sind die oft unseriösen Beratungen. Die Tipps kommen häufig von nicht lizenzierten Personen, die weder über die nötige Expertise noch über eine rechtliche Befugnis zur Finanzberatung verfügen. Dies kann zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, insbesondere für unerfahrene junge Anleger.
Die Versprechungen hoher und schneller Gewinne sind meist unrealistisch. In der Realität führen die Empfehlungen dieser Gruppen oft zu großen Verlusten, da sie die komplexen Marktmechanismen und Risiken des Tradings unterschätzen oder bewusst verschweigen.
Für Schüler besteht zudem die Gefahr, durch den Reiz des schnellen Geldes vom Lernen und ihrer schulischen Entwicklung abgelenkt zu werden. Die Zeit und Energie, die in das Trading investiert wird, fehlt oft in wichtigen Bereichen der persönlichen und bildungsbezogenen Entwicklung.
Statt sich von den verlockenden Versprechen der Trading-Gruppen blenden zu lassen, sollten Schülerinnen und Schüler ermutigt werden, sich auf ihre Ausbildung zu konzentrieren und ein solides Verständnis für Finanzen und Wirtschaft aufzubauen. Seriöse Finanzbildung und ein kritischer Umgang mit Anlageangeboten sind wesentlich wichtiger als der Glaube an schnelle Gewinne durch dubiose Trading-Tipps.
Seminare und Online-Kurse
Kurzerklärung: Seminare und Online-Kurse
Seminare und Online-Kurse: Hier werden teure Kurse verkauft, die angeblich zeigen, wie man mit einfachen Strategien reich wird. Diese Kurse versprechen oft mehr, als sie halten können, und die Teilnehmer machen selten die erhofften Gewinne, während die Veranstalter das eigentliche Geld verdienen.
Online-Kurse, die schnellen Reichtum und finanziellen Erfolg versprechen, sind im Internet weit verbreitet. Sie decken Themen wie Dropshipping, Trading oder Online-Marketing ab und richten sich oft gezielt an junge Menschen, einschließlich Schülerinnen und Schüler. Doch hinter den verlockenden Angeboten lauern erhebliche Risiken.
Ein Hauptproblem vieler dieser Kurse ist ihre mangelnde Qualität. Trotz hoher Preise bieten sie oft oberflächliche oder veraltete Informationen, die keinen echten Mehrwert für die Teilnehmer haben. Die Inhalte sind häufig nicht praxistauglich oder basieren auf unrealistischen Szenarien.
Die Kosten für solche Kurse sind oft unverhältnismäßig hoch. Anbieter rechtfertigen die hohen Preise mit Versprechungen von exklusivem Wissen und garantiertem Erfolg. In Wirklichkeit stehen die Kosten meist in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen, was besonders für Schülerinnen und Schüler mit begrenzten finanziellen Mitteln problematisch ist.
Besonders irreführend sind die unrealistischen Versprechungen vieler Kursanbieter. Sie wecken Erwartungen von schnellem und mühelosem Reichtum, die in der Realität kaum zu erfüllen sind. Dies kann bei jungen Menschen zu Enttäuschungen und einem verzerrten Bild von Arbeit und Erfolg führen.
Für Schülerinnen und Schüler besteht zudem die Gefahr, dass diese Kurse von wichtigeren Bildungszielen ablenken. Die Zeit und Energie, die in fragwürdige Online-Kurse investiert wird, fehlt oft für die schulische Ausbildung und die Entwicklung fundamentaler Fähigkeiten.
Es ist wichtig, dass junge Menschen lernen, solche Angebote kritisch zu hinterfragen. Statt auf schnelle Erfolgsversprechen hereinzufallen, sollten sie sich auf ihre schulische Ausbildung konzentrieren und seriöse Quellen für zusätzliches Lernen nutzen. Echtes Wissen und fundierte Fähigkeiten sind langfristig wertvoller als die Illusionen, die viele dieser Online-Kurse verkaufen.
Network-Marketing
Kurzerklärung: Network-Marketing
Network-Marketing: Auch bekannt als Multi-Level-Marketing (MLM), hier verdient man Geld durch den Verkauf von Produkten und das Rekrutieren neuer Verkäufer. Viele Teilnehmer verlieren jedoch Geld, weil der Großteil der Einnahmen nur für die Personen an der Spitze des Netzwerks bestimmt ist.
Network Marketing und Schneeballsysteme locken mit Versprechungen von einfachem Geldverdienen durch den Aufbau eines eigenen Netzwerks. Obwohl oft der Verkauf von Produkten im Vordergrund steht, liegt der Hauptgewinn meist im Anwerben neuer Mitglieder. Für Schülerinnen und Schüler bergen diese Systeme besondere Risiken.
Ein grundlegendes Problem ist die mangelnde Nachhaltigkeit dieser Geschäftsmodelle. Sie funktionieren nur, solange ständig neue Mitglieder geworben werden. Sobald das Wachstum stockt, bricht das System zusammen, was für die meisten Teilnehmer zu finanziellen Verlusten führt.
Ein weiteres Problem ist der soziale Druck, der in solchen Systemen oft ausgeübt wird. Teilnehmer werden dazu gedrängt, Freunde und Familie als neue Mitglieder zu werben, was zu Spannungen in persönlichen Beziehungen führen kann. Für Schülerinnen und Schüler, die in der Entwicklung ihrer sozialen Kompetenzen sind, kann dies besonders belastend sein.
Die Gewinnverteilung ist in der Regel höchst ungleich. Während die Gründer und wenige Personen an der Spitze der Pyramide oft hohe Gewinne erzielen, verlieren die meisten Teilnehmer, insbesondere Neueinsteiger, ihr investiertes Geld. Für Schülerinnen und Schüler, die oft nur begrenzte finanzielle Mittel haben, können solche Verluste besonders schwerwiegend sein.
Gerade Network-Gruppen, bei denen Schülerinnen und Schüler von gleichaltrigen Personen angesprochen werden, werben oftmals nur mit einem Kurs, der das Modell oberflächlich erklärt und dann dazu auffordert, genau diese Anleitung weiter zu verkaufen. Ein richtiges Produkt wird eigentlich nicht vermarktet. Da es sich bei dem Angebotenen Kurs jedoch auch um einen Gegenwert handelt, bewegt sich die Vorgehensweise in einer rechtlichen Grauzone, allerdings ist sie nicht pauschal verboten.
Statt sich von den verlockenden Versprechungen des Network-Marketings blenden zu lassen, sollten Schülerinnen und Schüler ermutigt werden, sich auf ihre Ausbildung und den Erwerb echter beruflicher Fähigkeiten zu konzentrieren. Das Verständnis für seriöse Geschäftsmodelle und ethisches Unternehmertum ist langfristig wertvoller als die trügerischen Gewinnversprechen von Schneeballsystemen.
Hustle- und Mindset-Communities
Kurzerklärung: Hustle- und Mindset-Communities
Hustle- und Mindset-Communities: Diese Gruppen propagieren, dass man durch extremen Fleiß („Hustle“) und die richtige Einstellung schnell erfolgreich wird. Oft wird der Fokus auf teure Coaching-Programme gelegt, die mehr motivieren als tatsächlich nützliche Strategien zu vermitteln.
Hustle- und Mindset-Communities sind Online-Gruppen, die vor allem auf Plattformen wie Instagram und TikTok aktiv sind. Sie propagieren eine Lebensweise, die auf ständiger Produktivität und positivem Denken basiert, und versprechen schnellen finanziellen Erfolg durch das richtige “Mindset” und harte Arbeit. Für Schülerinnen und Schüler bergen diese Communities besondere Risiken.
Ein Hauptproblem sind die übertriebenen Versprechungen. Die Aussicht, durch bloße Willenskraft und intensive Arbeit schnell reich zu werden, ist verlockend, aber meist unrealistisch. Dies kann bei jungen Menschen zu Enttäuschungen und Selbstzweifeln führen, wenn die erwarteten Erfolge ausbleiben.
Viele dieser Communities bieten teure Abonnements für Coachings, Videos oder E-Books an. Die hohen Kosten stehen oft in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Nutzen. Für Schülerinnen und Schüler, die in der Regel über begrenzte finanzielle Mittel verfügen, können diese Ausgaben eine erhebliche Belastung darstellen.
Der konstante Druck, produktiv zu sein und hohe Ziele zu erreichen, kann zu erheblichem Stress und sogar Burnout führen. Dies ist besonders problematisch für junge Menschen, die noch dabei sind, eine gesunde Work-Life-Balance zu entwickeln und sich auf ihre schulische Ausbildung konzentrieren sollten.
Es fehlt oft an Transparenz bezüglich der tatsächlichen Erfolge und Methoden. Die Communities zeigen meist nur die Erfolgsgeschichten, während Rückschläge und Misserfolge ausgeblendet werden. Dies kann zu einem verzerrten Bild der Realität führen und unrealistische Erwartungen wecken.
Zudem stehen diese Communities oft in Verbindung mit anderen fragwürdigen Geschäftsmodellen wie Dropshipping oder Trading. Sie präsentieren diese als einfache Wege zum Erfolg, ohne die damit verbundenen Risiken und Herausforderungen angemessen zu thematisieren.
Statt sich von den verlockenden Versprechen der Hustle-Culture blenden zu lassen, sollten Schülerinnen und Schüler ermutigt werden, eine ausgewogene Lebensweise zu entwickeln. Der Fokus sollte auf einer soliden Ausbildung, der Entwicklung realistischer Ziele und dem Aufbau echter Fähigkeiten liegen. Langfristiger Erfolg basiert auf kontinuierlichem Lernen und nachhaltiger persönlicher Entwicklung, nicht auf kurzfristigen Erfolgsversprechen.
Unterrichtsmaterial zu diesem Thema
Neben der einführend genannten Gesamteinheit, kann sich hier auch der Abschnitt zu diesem Thema herunter geladen werden.
MATERIAL
Über diesen Button könnt ihr das Teilthema als Unterrichtsmaterial (PDF) herunterladen.
Fazit
In der digitalen Welt von heute sehen sich junge Menschen einer Flut von Angeboten gegenüber, die schnellen Reichtum und mühelosen Erfolg versprechen. Ob Dropshipping, KI-basierte Geschäftsmodelle, Trading-Gruppen, Online-Kurse, Network Marketing oder Hustle-Communities – sie alle locken mit der Aussicht auf finanzielle Unabhängigkeit und ein luxuriöses Leben. Doch als Pädagog*innen und Erziehende müssen wir unseren Schülerinnen und Schülern die Augen für die Realität hinter diesen verlockenden Versprechen öffnen.
Ein entscheidender Punkt, den wir vermitteln müssen, ist, dass die Anbieter solcher Geschäftspraktiken in der Regel nicht aus reiner Nächstenliebe handeln. Ihr primäres Ziel ist es, selbst Geld zu verdienen – oft auf Kosten ihrer unerfahrenen Kunden. Die scheinbar großzügigen Angebote, das “geheime Wissen” zu teilen, sind in Wirklichkeit durchdachte Marketingstrategien, um von der Hoffnung und Unerfahrenheit junger Menschen zu profitieren.
Besonders aufschlussreich ist die Rolle sozialer Medien in diesem Ökosystem. Viele Anbieter nutzen Plattformen wie TikTok oder Instagram nicht nur zur Werbung, sondern auch als direkte Einnahmequelle. Ihre Erfolgsvideos, die ein Leben in Luxus und finanzielle Freiheit zur Schau stellen, generieren Klicks und Likes. Diese Interaktionen wiederum führen zu Werbeeinnahmen von den Plattformen selbst. Aufforderungen wie “Schreibe ‘Erfolg’ in die Kommentare” dienen dazu, den Algorithmus der Plattform zu manipulieren, um mehr Sichtbarkeit und damit mehr Einnahmen zu erzielen.
Es ist wichtig, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern beibringen, diese Mechanismen zu durchschauen. Sie müssen verstehen, dass hinter den glitzernden Fassaden oft ausgeklügelte Systeme stehen, die darauf abzielen, sie als Konsumenten zu gewinnen – sei es für teure Kurse, Mitgliedschaften oder einfach als Zuschauer, die Werbeeinnahmen generieren.
Unser Ziel als Pädagog*innen muss es sein, kritisches Denken und Medienkompetenz zu fördern. Wir müssen junge Menschen ermutigen, hinter die Kulissen zu blicken und sich zu fragen:
- Wer profitiert wirklich von diesen Angeboten?
- Welche Qualifikationen und Erfahrungen haben die Anbieter tatsächlich?
- Wie realistisch sind die Versprechen im Kontext der wirtschaftlichen Realität?
Gleichzeitig ist es wichtig, positive Alternativen aufzuzeigen. Wir sollten den Wert einer soliden Ausbildung, des kontinuierlichen Lernens und der Entwicklung echter Fähigkeiten betonen. Erfolg im Leben basiert selten auf schnellen Lösungen, sondern vielmehr auf harter Arbeit, Ausdauer und der Fähigkeit, aus Rückschlägen zu lernen.
Letztendlich geht es darum, junge Menschen zu befähigen, informierte Entscheidungen zu treffen. Sie sollten die Werkzeuge und das Wissen haben, um zwischen seriösen Möglichkeiten und trügerischen Versprechen zu unterscheiden. Indem wir ihnen helfen, diese kritische Perspektive zu entwickeln, bereiten wir sie nicht nur auf die Herausforderungen der digitalen Wirtschaft vor, sondern auch auf ein erfüllteres und selbstbestimmteres Leben.
Disskusionsanstoß
- Wurdet Ihr bereits von Euren Lernenden auf das Thema “schnell Geld im Internet verdienen” angesprochen?
- Habt Ihr vielleicht schon selbst einmal dubiose Angebote zum schnellen Reichtum nebenbei auf Euren Social-Media-Profilen erhalten?
- Was sagt Ihr zu unserer OER-Unterrichtseinheit? – gebt uns gerne Feedback!